Geschichte

Der Anfang

Am Anfang soll zunächst einmal die Frage stehen, wieso es überhaupt dazu kam, dass man Feuerwehren gründete.
Folgende Ausführungen sollen diesen Punkt kurz beleuchten. Sie sind sicher nicht vollständig und stellen nur eine vereinfachte Übersicht dar, alles andere würde den Rahmen sprengen.
Am Anfang war das Feuer.
Eines der bedeutendsten Geschenke, die uns die Natur gemacht hat, ist?
Der Umgang mit dem Feuer.
Feuer bedeutet Licht, Wärme, Leben- gleichzeitig aber auch Zerstörung, Vernichtung und Tod. Am Anfang gingen ganze Pfahlbausiedlungen in Flammen auf, wie ausgegrabene Dorfanlagen beweisen. Über die Jahrhunderte hinweg verzeichnete die Geschichte viele große Brände, vor allem in den großen Städten.
Schon die alten Römer haben erkannt das man ohne Vorbereitung einem Großbrand nicht gewachsen ist. Unter Kaiser Augustus gab es eine Löschmannschaft von 600 Sklaven. Diese bewährte sich so, daß im Jahre 6 nach Christus 7000 freigelassene Sklaven sich um das Löschen von Bränden kümmerten.
Es dauerte Jahrhunderte bis sich diese Einsicht auch bei uns durchsetzte. Die ersten urkundlich vorhandenen Bestimmungen über den Feuerschutz, gehen zurück auf das Jahre 1516 u. 1581. (Umgang mit offenem Licht, Überwachen von Feuerstellen, usw.)

Die erste Herausgabe einer eigenen Feuerordnung erfolgte im Jahre 1730.
Es heißt: Bei einer Feuersbrunst ist dem Amtsbürgermeister und dem Stadtamtmann sofort Meldung zu erstatten. Alle Bauern, außer den nächsten Nachbarn, die ihre eigenen Häuser wehren müssen, haben mit Weib, Gesinde und Kinder über 9 Jahren beim Löschen des Brandes zu helfen. Wer weggeht, bevor die Gefahr gebannt ist oder nicht richtig mitmacht, wird mit 40 Kreuzer, Kinder mit 10 Kreuzer bestraft.
Die Kühe dürfen an solchen Tagen mittags nicht in den Stall getrieben werden, weil die wenige ermolkene Mittagsmilch in keinem Verhältnis stehe zum Schaden des Abgebrannten.
Diese Dorf- und Feuerordnung wurde jährlich vor versammelter Gemeinde verlesen, anschließend mußten alle schwören, diese zu beherzigen.
Die bei unserer Wehr vorhandenen Ledereimer sind Zeugen aus dieser Zeit.

1800-2000

Ab 1800 bildeten sich Feuerlösch- und Rettungsformationen die sich nicht „Feuerwehr“ nannten, aber dennoch den Anforderungen einer Feuerwehr entsprachen. Es waren dies Rettungsgesellschaften, Bürgerwehren und Turnvereine.
Übrigens der Begriff „Feuerwehr“ wurde erstmals im Jahre 1847 in der Karlsruher Zeitung Nummer 318 verwendet.
Den Grundstein zur Entwicklung des modernen Feuerlöschwesens legte im Jahre 1841 der Bürgermeister der Stadt Meißen. Er hatte erkannt das es bei einer besondere Gefahr einer besonderen Abwehr bedarf.
Es wurden keine Dienstverpflichteten sondern freiwillige Löschkorbs gegründet die sich verpflichteten, bei jeder Brandgefahr helfend einzugreifen. 1811 wurde das Königlich Bayerische Brandversicherungsamt gegründet, davon 1876 eine Amtsstelle in MM errichtet.

Der Erlaß des Königlich Bayerischen Bezirksamtes von 1879 zur Gründung einer Feuerwehr erreichte auch Memmingerberg.
Am 17. Mai 1880 war es soweit, da gründeten der Gastwirt Thomas Förschner und Kaminkehrermeister Wiedemeyer die Freiwillige Feuerwehr Memmingerberg. Förschner wurde zum Kommandant, Wiedemayer zum Stellvertreter und Bürgermeister Johannes Pfalzer zum Vorstand gewählt. Die ersten Anschaffungen waren 1 Saug- Druckspritze, Leitern, 1 Steigwagen, Lampen und 150m Hanfdruckschläuche.

Für die Unterbringung stellte die Gemeinde den ehemals landwirtschaftlich genutzten Teil der Schule als Feuerwehrhaus zur Verfügung. Ihren ersten Einsatz in der Gemeinde, zu dem Sie mit Kirchenglocken und durch Hornisten gerufen wurde, hatte die Wehr am 6. April 1887, als das landwirtschaftliche Anwesen des Johann Kutter und der Hausanteil von Heinrich Metzger in Künersberg niederbrannte.
Bei diesem Brand verbrannte , da Johann Kutter Stellvertretender Kommandant und Kassier war, auch die Feuerwehrkasse mit 23 Mark und 46 Pfennig. Bei wiederholten Brandeinsätzen, wurde festgestellt, das eine Spritze nicht ausreicht. Die Gemeinde schaffte im Jahre 1903 eine weitere Saug- Druckspritze an, die sich bis heute in unserem Besitz befindet und voll funktionsfähig ist.
Der Einsatz mußte sich in diesen Jahren hauptsächlich auf die Rettung von Mensch und Tier sowie das Beschützen der Nachbargebäude beschränken, da die meisten Anwesen vornehmlich aus Holz gebaut und die Bedachung vielfach noch aus Stroh bestand.

1914 bestand die Wehr aus 86 Feuerwehrmännern wovon 53 zum Militärdienst einrücken mußten.
Aus dem 1. Weltkrieg kehrten 17 Feuerwehrkameraden nicht mehr in die Heimat zurück.
Die 50 Jahr-Feier (1930) wurde von der ganzen Gemeinde mit einem großen Fest gefeiert. Ein Geburtstagsgeschenk der Gemeinde war die Uniformierung der Wehr.
1933 war es endlich soweit der Bau der gemeindliche Wasser-Versorgung, bei dieser Maßnahme wurden auch einige Hydranten aufgestellt, war abgeschlossen. Die Anschaffung der ersten Motorspritze im gleichen Jahr verbesserte die Schlagkraft der Wehr erheblich.
1939 die Gründung einer Hitlerjugend-Feuerwehr und Kauf einer fahrbaren 12 Meter-Leiter.( Geräte waren zu dieser Zeit grün )
1943 die Gründung einer Frauenfeuerwehr.
20 Mädchen stellten sich für diesen Dienst zur Verfügung.
Ihr können mußten sie beweisen als am 9. April 1945 feindliche Brandbomben 7 landwirtschaftliche Anwesen und den Dachstuhl des Kirchturms in Brand setzten.
Auch beim Brand des Honold- Hofes, der durch Beschuß der anrückenden amerikanischen Truppen ausgelöst wurde, hatten die Mädchen ebenfalls ihren Mann zu stehen.
Die Bilanz am Ende dieses schrecklichen Krieges, 24 gefallene und vermißte Feuerwehrkameraden.

1955 war ein Meilenstein in Sachen Alarmierung, die erste Sirene im Ort wurde auf dem Dach der neu gebauten Schule angebracht.
Ende der 50er wurde in den geräumigen Zehentstadel umgezogen.

1960 wurde eine TS 8/8 Fabrikat Bachert angeschafft, die bis zum heutigen Tag ihren Dienst im Schlauchhänger tut.
Der Schutzanzug Bayern 1 wird eingeführt und löst nach und nach den Dienstrock als Arbeitskleidung ab.
1975 bekam die Wehr, mit der Anschaffung eines LF 8 der Fa. Bachert das 120 000 DM kostete, ihren ersten fahrbaren Untersatz. Zulassung 11.11.75 und Einweihung 16.5.76 ( Kdt.Pfalzer Johann, Bgm. Kratzert )
1979 Anschaffung und Einbau des Fahrzeugfunkgerätes
1979 großer Umbau des alten Gemeindeamtes und Bau des neuen Feuerwehrhauses, das am 1. 6. 1980 bei der 100 Jahr- Feier eingeweiht wurde. ( Kdt. Pfalzer Johann, Bgm. Kratzert, Bgm. Zettler.)
1981 wurden 4 Atemschutzgeräte angeschafft und nachträglich in unser LF 8 eingebaut.
1983 wurde die komplette Wehr mit Sicherheitsgummistiefeln ausgerüstet.
1988 Kauf eines gebrauchten TLF 16/25 (Helene) von der FFW Memmingen. Die Schlagkraft unserer Wehr erhöhte sich mit diesem Fahrzeug um ein vielfaches.
1992 im Rahmen einer Geburtstagsfeier Taufe des LF 8 auf den Namen Christa.
1994 im März wird die Jugendfeuerwehr neu gegründet. (Hitlerjugend-Feuerwehr, 25 Jahre früher Gründung einer JF durch Kdt. Pfalzer Johann)
1999 wird die komplette Mannschaft mit dem neuen Schutzanzug Bayern 2000 ausgestattet, was die Gemeinde inklusive Überjacken ca. 30 000 DM kostete.

2000-2006

2001 die 20 Jahre alten AUER Atemschutzgeräte werden durch moderne Dräger Geräte mit Body-Guard ersetzt.
2001 nach zähen Verhandlungen mit der FFW Benningen geht deren Kombi in unseren Besitz über. Nach der Generalüberholung, die vor allem unsere Kameraden Ludwig Günter und Pfalzer Manfred sowie Maler Mayer durchführten, konnten wir den Kaufpreis „Ein zünftiges Grillfest“ am 15. Juni 2002 begleichen. (Initiator Manfred Pfalzer darum Name des Fahrzeugs „Manne“)
2002 wird unsere Helene durch ein neues TLF 16/25 der Fa. Ziegler ersetzt das auf den Namen Heinrich (Kratzert) getauft wurde. Kosten ca. 240 000 €
2005 zur 125 Jahr- Feier und zum 10 jährigen bestehen der JF wurde ein Jugendwimpel, nur durch Spenden finanziert, bei der Fa. Neff in Biberach gekauft. Wimpelweihe mit Jugendgaudiwettkampf war am 26.6.05.